Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse im Klimaschutzmanagement
In der heutigen Welt nimmt der Klimaschutz einen immer größeren Stellenwert ein. Ein Konzept, das sich in diesem Zusammenhang besonders hervorhebt, ist die doppelte Wesentlichkeitsanalyse. Aber warum ist dieses Konzept so wichtig und wie kann es effektiv angewandt werden? In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die doppelte Wesentlichkeitsanalyse und die Bedeutung der DNSH (Do No Significant Harm) Kriterien im Kontext des Klimaschutzmanagements.
Was ist eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse?
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse ist ein ganzheitlicher Ansatz zur Bewertung der Auswirkungen und Risiken, die Unternehmen im Kontext des Klimawandels haben und denen sie gegenüberstehen. Es handelt sich dabei um eine "doppelte" Analyse, weil sie aus zwei miteinander verknüpften Dimensionen besteht.
Die erste Dimension betrachtet, wie das Handeln des Unternehmens das Klima beeinflusst. Dazu gehören direkte und indirekte Auswirkungen der Geschäftsaktivitäten, beispielsweise durch den Einsatz von Ressourcen, die Produktion und den Transport von Waren und Dienstleistungen, und die durch diese Aktivitäten verursachten Emissionen. Hier geht es darum, wie das Unternehmen seinen ökologischen Fußabdruck reduzieren und positive Auswirkungen auf das Klima erzielen kann.
Ein Klimabilanz-Coaching kann bei einer ganzheitlichen Bestandsanalyse hilfreich sein um sicher zu gehen, Gesetzes- und Normkonform zu arbeiten und das Potenzial der Analyse zu maximieren.
Die zweite Dimension konzentriert sich darauf, wie das Klima das Unternehmen beeinflusst. Hierbei geht es um die Identifizierung und Bewertung von klimabezogenen Risiken und Chancen, denen das Unternehmen ausgesetzt ist. Solche Risiken können physischer Natur sein, etwa durch extreme Wetterereignisse, oder sie können Übergangsrisiken sein, die sich aus der globalen Umstellung auf eine kohlenstoffarme Wirtschaft ergeben. Chancen könnten sich aus der Entwicklung neuer, nachhaltiger Technologien und Geschäftsmodelle ergeben, die in einer grüneren Wirtschaft wettbewerbsfähig sind.
Durch die Verknüpfung dieser beiden Dimensionen kann eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse ein umfassendes Bild der klimabezogenen Auswirkungen und Risiken eines Unternehmens liefern und so dazu beitragen, sowohl die unternehmerische Resilienz als auch die Klimaschutzleistung zu verbessern.
Wie macht man eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse?
Ein effektiver Beginn einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse beinhaltet zwei grundlegende Schritte: die Identifizierung der wesentlichen Aspekte und deren Bewertung. Beide Prozesse erfordern ein tiefes Verständnis der Geschäftsabläufe und ihrer Wechselwirkungen mit der Umwelt und der Gesellschaft.
Der erste Schritt ist die Identifizierung der wesentlichen Aspekte. Hierbei geht es darum, die Bereiche des Unternehmens zu identifizieren, die die größten Auswirkungen auf das Klima haben und gleichzeitig die größten Risiken im Hinblick auf den Klimawandel darstellen. Hierbei sollte ein breites Spektrum an Aspekten berücksichtigt werden, von direkten Umweltauswirkungen wie Treibhausgasemissionen und Energieverbrauch bis hin zu indirekten Auswirkungen wie der CO2-Fußabdruck von Produkten und Dienstleistungen. Gleichzeitig sollte das Unternehmen die klimabezogenen Risiken identifizieren, denen es ausgesetzt ist, sei es durch physische Auswirkungen des Klimawandels oder durch Übergangsrisiken wie Änderungen der regulatorischen Landschaft oder Verschiebungen in den Erwartungen der Stakeholder.
Im zweiten Schritt, der Bewertung, geht es darum, die identifizierten Aspekte zu bewerten und zu priorisieren. Bei der Bewertung der Auswirkungen des Unternehmens auf das Klima sollte das Unternehmen die Größe und den Umfang seiner Auswirkungen in verschiedenen Bereichen quantifizieren. Hierfür können branchenspezifische Messgrößen und Benchmarks herangezogen werden. Bei der Bewertung der Risiken, die der Klimawandel für das Unternehmen darstellt, geht es darum, sowohl die Wahrscheinlichkeit als auch die potenzielle Auswirkung dieser Risiken zu bewerten. Diese Bewertung kann sich auf bestehende Risikomanagement-Verfahren stützen und sollte sowohl kurz- als auch langfristige Perspektiven berücksichtigen.
Beide Schritte erfordern eine sorgfältige Datenerfassung und -analyse und sollten in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Funktionen im Unternehmen durchgeführt werden, einschließlich des Umwelt-, Risiko- und Strategiemanagements. Sie legen die Grundlage für die anschließende Entwicklung und Umsetzung effektiver Strategien zur Minderung der klimabezogenen Auswirkungen und Risiken.
Ein Emissionsminderungs-Strategie-Coaching kann in allen Phasen der doppelten Wesentlichkeitsanalyse hilfreich sein und dazu beitragen, die Effektivität und den Nutzen der Analyse zu maximieren.
Was sind DNSH-Kriterien?
Die DNSH (Do No Significant Harm) Kriterien spielen eine wesentliche Rolle in der doppelten Wesentlichkeitsanalyse. Sie verpflichten Unternehmen dazu, sicherzustellen, dass ihre Aktivitäten keinen erheblichen Schaden in sechs ökologischen Bereichen anrichten: Klimaschutz, nachhaltige Nutzung und Schutz von Wasser- und Meeresressourcen, Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Verminderung von Umweltverschmutzung, und Schutz und Wiederherstellung der Biodiversität und Ökosysteme.
Durch die Einhaltung der DNSH-Kriterien können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Aktivitäten und Strategien im Einklang mit den Zielen des nachhaltigen Wachstums und des Klimaschutzes stehen.
Fazit
Die doppelte Wesentlichkeitsanalyse stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Geschäftspraktiken und Klimaschutz dar. Durch ihre Anwendung können Unternehmen sicherstellen, dass sie nicht nur finanziell erfolgreich sind, sondern auch positiv zum Klimaschutz und zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Mit professioneller Unterstützung wie durch ein Emissionsminderungs-Strategie-Coaching können Sie sicherstellen, dass Ihre Strategien und Maßnahmen effektiv sind und einen positiven Einfluss haben.